In den Tiefen des Marianengrabens
2016 erweiterten Forscher der NOAA1 das Wissen der Menschheit. Mit einem unbemannten und ferngesteuerten Tauchgerät erkundeten sie zwei Monate lang den Grund des Marianengrabens. Alles, was ihr Rover filmte, wurde live und öffentlich im Internet übertragen. Seine moderne Technik sorgte für glasklare Bilder von Lebewesen, die noch nie Licht oder Motorgeräusche wahrgenommen hatten. Jede Tauchfahrt offenbarte absolutes Neuland und unbekannte Tierarten, die – ebenfalls live übertragene – Diskussionen der Forschungsteams anregten. Und in der ohnehin schon angeregten Forschungsatmosphäre machte man eine weitere Entdeckung: Im mächtigsten Tiefseegraben der Erde trafen die Scheinwerfer des Rovers auf eine auf dem Meeresgrund treibende Plastiktüte2. Auch den überraschten Aufschrei der Forscher konnten Zuschauer weltweit hören und sich ihre eigenen Gedanken über den Grad der Verschmutzung unserer Meere machen. Bis in die Tiefen des Marianengrabens hat es der Plastikmüll der Menschheit also geschafft. Es blieb auf dieser Expedition nicht bei einem einzigen Fund menschlicher Hinterlassenschaften, aber die Plastiktüte auf dem Meeresgrund war wohl der spektakulärste.
NOAA
Die National Oceanic and Atmospheric Administration – kurz NOAA – ist die Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA. Sie koordiniert unter anderem die Erforschung der US-Hoheitsgewässer.
Das Flaggschiff der NOAA Forschungsflotte ist mit einem ferngesteuerten Tauchfahrzeug (ROV) ausgestattet, mit dem Forschende den Meeresboden der Tiefsee erkunden und Proben sammeln. Ihre Forschungsdaten sind öffentlich zugänglich.