UmBauLabor: Mehr Mut zum Experiment!

Im UmBauLabor wird Bestandssanierung zum erlebbaren Experiment.

Santana Gumowksi: Das UmBauLabor ist eine Initiative des gemeinnützigen Vereins Baukultur NRW. Wir wollen bestehende Bauten mehr wertschätzen und ressourcenschonendes, kreislauffähiges Umbauen fördern. Diese nachhaltige Betrachtungsweise ist im Neubau schon angekommen, aber stagniert bei der Sanierung. Auch, weil wir oft gar nicht wissen, wie bauen wir überhaupt ressourcenschonend um? Deshalb dient das Labor als Forschungsraum und als Ort der Begegnung. Um gemeinsam Antworten zu finden – und zwar im 1:1 Maßstab mit der Möglichkeit, auch mal Wände aufzustemmen. Wir können ja nur Transformation voranbringen, wenn wir den Mut haben, Dinge auszuprobieren. Dabei darf man auch scheitern.

Bild: © Sebastian Becker

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Es ist toll zu sehen, dass durch unsere Veranstaltungen ein Umdenken stattfindet. Wenn jemand sagt „Ich wusste gar nicht, wie sehr mich das betrifft“, ist das ein Herzensmoment.

Santana Gumowski

Projektmanagerin UmBauLabor

Santana Gumowksi: Wir entwickeln uns zusammen mit dem Quartier weiter und arbeiten sehr prozessorientiert. Deshalb sind auch unsere Formate immer ein Stück weit experimentell. Mit dem UmBauLabor möchten wir unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Im Format „Im Diskurs“ wird das UmBauLabor zum Beispiel zum Anlaufort für die Fachwelt, im Format „Im Experiment“ arbeiten wir hauptsächlich mit Hochschulen zusammen, das Format „Im Quartier“ soll ein Türöffner für die interessierte Öffentlichkeit sein. Wir wollen mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen. Da bekommen wir vor allem bei konkreten, alltagstauglichen Themen großen Zuspruch, wodurch sich weiterführende Gespräche im UmBauLabor ergeben. Auch spontane Begegnungen prägen uns. Wenn zum Beispiel am Tag der Nachbarschaft ein Student und eine Seniorin mit uns ins Gespräch kommen, gemeinsam durchs Haus gehen und am Ende die Erkenntnis steht: „Ich wusste gar nicht, dass es so wichtig ist, Bestand zu bewahren.“ Auf diese Weise schaffen wir einen echten Aha-Effekt. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg, denn wir spüren: Das Labor ist zu einem Ort geworden, an den Menschen gerne kommen.

Bild: © Baukultur NRW

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Wir können nicht unendlich viel bauen, also müssen wir überlegen, wie wir mit dem Vorhandenen umgehen.

Santana Gumowski

Projektmanagerin UmBauLabor

Santana Gumowksi: Ja, da passiert noch nicht genug. Vieles kommt tatsächlich von der Studentenschaft selbst. Die Initiative Architects4future ist ein bekanntes Beispiel. Das Problem ist aber auch: Die Fachwelt hat genauso viele Fragen wie wir. Wir stehen noch am Anfang. Umso wichtiger ist es, die Lehre jetzt schon hinzuzuholen und nicht abzuwarten. Denn der Bestand wird ganz klar die Bauaufgabe für die Studentinnen und Studenten von morgen werden, deshalb muss die Lehre sich jetzt damit befassen. In unserem Netzwerk passiert das bereits, wir haben zum Beispiel ein Begleitgremium, in dem Lehrende aus unterschiedlichen Hochschulen sitzen und wir forschen mit ihnen und ihrer Studentenschaft über Projekte im Labor. Aus dieser Bestandsanalyse erfahren wir wiederum: Was brauchen wir für die Zukunft? Was müssen wir lernen für die Lehre?

Bild: © Baukultur NRW

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Die Experimente helfen, Gebäudekonstruktion nochmal ganz anders zu verstehen und zu lernen, mit dem Unerwarteten umzugehen.

Santana Gumowski

Projektmanagerin UmBauLabor

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